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Vom «Znacht» zum Dreier (MFF)

Ein Nachtessen mit Unbekannten.

Neulich habe ich online ein sympathisches Paar aus dem Kanton Zürich kennengelernt, welches auf ihrem Profil sehr explizit machte, was sie sich von einem Kennenlernen erhoffen.


Wenn es ums Kennenlernen via Textnachrichten geht, bin ich aufgeschmissen. Entscheiden, ob ich jemanden attraktiv finde oder nicht, kann ich sowieso nicht via Bildschirm. Mir fehlt schlicht das Ping-Pong des Wortwechsels, die Gestik und Mimik und all das, was zwischen den Zeilen sichtbar wird. Die Chemie oder «z Gspüri» für das Gegenüber. Da kann mein Cursor blinken und blinken und mein Kopf bleibt dennoch blank. Trotz aller Fragen, die ich ständig mit mir herumtrage. So kam es, dass das ansprechende Paar und ich uns entschieden, basierend auf der vorhandenen Grundsympathie und der grossen Neugierde nicht lange zu fackeln und uns baldmöglichst zu verabreden.


In echt. Bei mir zu Hause. Also bei mir und den Jungs. Auf ein «Znacht». Informiert habe ich meine beiden Partner mit den Worten: «Wie klingt es für euch, wenn ein anderes Paar am Samstagabend mit uns mitisst, um herauszufinden, ob ich und sie uns vorstellen könnten, gemeinsam Sex zu haben?». Gesagt, getan.


Schliesslich war der Tag x da, pünktlich um 18.00 Uhr klingelte es an unserer Haustüre und herein kam ganz viel Wärme, Offenheit, Sonnenschein und ein leckerer Kuchen zum Dessert.

Wir verstanden uns auf Anhieb prächtig und amüsierten uns köstlich. Die Zeit verflog wie im Nu, immer wieder fanden wir neuen, anregenden Gesprächsstoff und Geschichten zum Teilen. Fast gänzlich ohne soziales Schmiermittel (Alkohol).


Irgendwann nach dem Dessert, gegen 22.00 Uhr, fand er, es wäre wohl langsam aber sicher an der Zeit, den eigentlichen Grund für den Besuch anzusprechen. Beeindruckend und mutig.


Rückblickend stelle ich mir an dieser Stelle immer vor, wie die Kamera etwas aus dem mit warmem Kunstlicht gefluteten Wohnzimmer herauszoomt und dabei einen Esstisch von oben zeigt – leere Kaffeetassen, benutzte Servietten und Teller mit Kuchenkrümelresten – fünf Menschen sitzen aufrecht und etwas angespannt am Tisch und wenden sich einander neugierig zu. Dabei diskutieren sie seelenruhig und in einer Verständlichkeit darüber, wer sich denn nun den Sex mit wem und ich welcher Konstellation vorstellen könnte.

Am Schluss sind wir uns einig; das attraktive Paar und ich werden uns näher kommen.


It's all about the C: communication and consent


Alles Weitere wird sich ergeben. Und obwohl durch die offene, vorangehende Diskussion etwas die Eingebung des Momentes – das, was in den Filmen sowieso immer so übertrieben romantisch dargestellt wird – verloren geht, sind wir alle froh, unsere Erwartungen und Vorstellungen so genau geklärt zu haben. Denn wir haben Consent und eine Win-Win-Win-Win-Win-Lösung, auf welcher wir den Rest der Nacht aufbauen ...

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