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«Ich freue mich, wenn ich sehe, wie du jemandem nah bist und ich zu dieser Nähe beitragen kann!»

Ein Text über Compersion und erfolgreiche Ferien in einer aussergewöhnlichen Konstellation.




Das hat Patrick gestern bei unserem morgendlichen Cappuccino auf einer kleinen Insel in Südafrika zu mir gesagt. Mind blown! Man möge sich hier das passende Geräusch dazu vorstellen. Compersion at its finest würde ich meinen! (Compersion = Das Gefühl, wenn man sich über die Freude einer anderen Person freut.)


Hätte mir jemand vor 10 Jahren gesagt, dass sich die nachfolgende Geschichte in meinem Leben tatsächlich so zutragen würde, hätte ich wahrscheinlich den Kopf mit einem verlegenen Lächeln etwas skeptisch und ungläubig schief gehalten und insgeheim gehofft, die Sprecherin möge bitte Recht behalten. Und jetzt ist die Geschichte Realität. So richtig. Real. Fassbar. Und ich verzaubert. Und meine Freude riesig. Und mein Herz hüpft auf und ab. Für all die tollen Menschen, welche mich in meinem Leben begleiten und all die Liebe, Nähe und Zuneigung, welche ich erfahren und mit ihnen teilen darf. Ihr seid der Wahnsinn.

Dieser Text geht insbesondere an Patrick. Den besten Reisepartner, welchen man sich wünschen kann. Danke, dass du mir seit mehr als 10 Jahren dein ganzes Vertrauen schenkst und mich absolut frei lässt und von Herzen gerne zu meinem Glück beiträgst. Einfach weil du es kannst.




Darum geht’s:

Ich war gerade zwei Wochen lang mit zwei Herzensmenschen in Südafrika unterwegs, die sich vorher noch kaum kannten und die gemeinsame Zeit war absolut genial! Fantastisch. Das höchste der Gefühle.

Einen der beiden Herzensmenschen, Patrick, nenne ich seit mehr als 10 Jahren «Partner». Den anderen kenne ich gerade Mal seit April und nenne ihn (vorläufig) einfach «Goldfisch». (Andere Geschichte für ein anderes Mal.)


Die Begegnungen zwischen dem «Goldfisch» und Patrick vor unserer gemeinsamen Reise lassen sich an weniger als einer Hand abzählen (ein Brunch mit dem Aquarium, zu welchem auch Mike gehört, und zwei Ausflüge mit dem Töff). Und sie reichten für ein differenziertes Kennenlernen der beiden nicht annähernd aus. Vor der Reise hätte ich die Beziehung der beiden zueinander wahrscheinlich beschrieben als einander zugewandt, interessiert, offen und doch etwas reserviert und zurückhaltend. Es könnte gut sein, dass hier auch das Wort Vertrauen entscheidend ist. Vertrauen dafür, dass es einen guten Grund gibt, warum ich die jeweils andere Person in meinem Leben möchte. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht zuletzt dieses Vertrauen ist, das den beiden erlaubt hat, sich nun in den Ferien mit reichlich Zeit, unvoreingenommen kennenzulernen und aufeinander einzulassen.


Jedenfalls ist es wohl fair, zu sagen, dass sich die beiden, respektive wir drei (und Mike von zu Hause aus), Anfang November wortwörtlich auf einen Blindflug begaben, der ein gewisses Risiko für einen unschönen Absturz mit sich brachte.

Gegenseitig haben wir uns immer beteuert, dass wir der Reise in der gewählten Konstellation zuversichtlich entgegenblicken und uns freudig ans Organisieren und Planen und Mitteilen und Abstimmen unserer Bedürfnisse gemacht. Der Plan: Mike bleibt zu Hause und geniesst die Ferien und die Auszeit für sich, während Patrick, der «Goldfisch» und Miriam zuerst zwei Wochen gemeinsam unterwegs sind, ehe der «Goldfisch» dann wieder nach Hause reist und Patrick und Miriam aus dem Homeoffice in Südafrika arbeiten.


Insgeheim haben bei uns allen wohl ab und zu die Befürchtungen und Zweifel angeklopft, wie die Umsetzung der nicht ganz alltäglichen Konstellation in der Realität denn tatsächlich aussehen würde.


Völlig unbegründet, wie die vergangenen Tage gezeigt haben. Die Tage waren im Nu (und ich meine im Nu à la «Ein-Mal-Mit-Dem-Finger-Schnippen») vorbei und der Abschied vom «Goldfisch» kam viel zu schnell. Für alle. Und er fiel uns nicht leicht. Die ersten Stunden ohne «Goldfisch» haben sowohl Patrick wie auch ich schweigend im Auto gesessen, bedrückt vor uns hingestarrt und uns so langsam mit den geänderten Tatsachen angefreundet.

Unsere gemeinsamen Tage waren gefüllt mit kulinarischem, visuellem und psychischem Genuss, spannenden Gesprächen, erfolgreichen Safari-Fahrten, Road-Trips durch das Land und ganz viel Kaffee. Es war so, als wären wir nie nicht zu dritt unterwegs gewesen. Leicht, angenehm, einfach und selbstverständlich. Darüber, wie gut uns dies so ganz nebenbei gelungen ist, bin ich immer noch verwundert und fasziniert. Die Ferien waren der absolute Wahnsinn in jeder Hinsicht. Bis auf die Tatsache, dass uns die physische Präsenz von Mike gefehlt hat. Bleibt die Frage, wie uns das gelungen ist!


Ich würde vermuten, dass unsere grosse Neugierde füreinander, für Nähe und für Kommunikation und Interaktion ausschlaggebend war.

Wahrscheinlich gehört aber noch ganz viel mehr dazu. Unsere Vermutungen haben wir anhand dieser beiden Fragen gemeinsam gesammelt:


· Was glaube ich, wie habe ich zum Erfolg dieser Ferien beigetragen?

· Was glaube ich, wie haben die anderen zum Erfolg der Ferien beigetragen?



Das ist dabei entstanden:


Mike ist zu Hause und kümmert sich um den Polyhof und das Überleben unserer Pflanzen. Er trägt auch auf Distanz wesentlich zum Gelingen unserer Ferien bei und macht diese überhaupt erst möglich. Mit Zuhören, mit süssen, liebevollen Nachrichten und aufmerksamen Gesten, mit seinem Vertrauen in uns, dass wir alles dafür tun, sicher wieder nach Hause zu kommen, mit seiner Freude für uns, dass wir dieses Abenteuer erleben können, mit seiner ehrlichen Kommunikation seiner Bedürfnisse, wenn er sich unsicher wird, ob wir ihn noch mögen und wieder zurückkommen. Mit seiner Geduld, wenn von uns länger keine Antwort kommt, mit seiner Gelassenheit und Zuversicht, dass sowieso alles gut kommt und sich die Verbindungen der Fische im Aquarium in eine günstige Richtung entwickeln. Mit seiner Fähigkeit, für sich selbst genug zu sein und viel Raum für sich selbst und mit sich selbst zu füllen.



«Goldfisch» hat insbesondere mit seinem Organisationstalent, seinem Pragmatismus, seiner Liebe für konkrete Pläne und seiner Zielstrebigkeit zum Erfolg beigetragen. Ausserdem mit seiner Offenheit und Neugierde, sich auf die vielen spannenden Gespräche und Fragen, andere Weltansichten, andere Menschen, sich selbst und seine Reisepartner:innen einzulassen. Es ist ihm gelungen, in kurzer Zeit viel Neues über sich selbst und die Welt zu lernen und sich voller Elan und Freude fürs Experimentieren in die Umsetzung zu stürzen und eine neue Version von sich selbst zu erfinden. Ausserdem mit seiner ehrlichen und transparenten Kommunikation, seiner Fähigkeit, sich voller Vertrauen fallen zu lassen und dem Zulassen von ganz viel Nähe.



Miriam hat mit ihren vielen schwierigen Fragen, ihrer grossen Neugierde für Menschen und ihrem akzeptierenden, vorurteilslosen Wesen zum Erfolg beigetragen. Ausserdem durch ihre hohe Aufmerksamkeit für ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Reisepartner:innen. Es ist ihr gelungen, ganz sich selbst zu sein und all ihre Facetten zu zeigen und zuzulassen. Sie konnte das machen, was sie am liebsten macht: Mit Menschen sprechen und ihre Welt besser verstehen und Kommunikation erforschen und erlebbar machen.



Patrick hat es geschafft, dem «Goldfisch» und Miriam ganz viel Raum zu geben und immer wieder aktiv Raum zu schaffen durch neugierige Fragen, Unvoreingenommenheit und Wohlwollen. Ausserdem hat er mit seiner Freude über die Freude anderer zum Erfolg der Ferien beigetragen und durch seine Fähigkeit, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Er hat ein echtes Interesse dafür, etwas über andere, sich selbst und die Welt zu lernen und die Welt stets noch besser zu verstehen. Darum hört er sehr aufmerksam zu. Es war hilfreich, dass er sich vertrauend auf die gemachten Pläne einliess und einfach mitging.



Voilà. Schon erstaunlich, was Kommunikation alles zu Tage fördert. Und eindrücklich, was möglich ist, wenn sich Menschen mögen und voller Neugierde aufeinander einlassen. Love. Out.


P.S. Nicht nur in den Ferien beschäftige ich mich leidenschaftlich gerne mit Kommunikation und Menschen, sondern auch im Berufsalltag. Und bald steht eine 10-tägige Ausbildung an, die angewandt, konkret und praktisch vermittelt, wie erfolgreiche Kommunikation gelingt. Siehe hier: www.miriam-siegenthaler.ch/kommunikationsausbildung/

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